Beschreibung
Von der Beerdigung seines Vaters, den er kaum kannte, fährt Šćepan mit zwei Koffern voller Akten aus dessen Geheimdienst-Vergangenheit nach Hause. Ausgehend hiervon entfaltet sich ein hundertjähriges historisches Panorama – die vielfältigen Figuren stehen stellvertretend für ganz Montenegro und die Menschen dort. Große Themen wie Emigration, Ideologie und innere Konflikte werden aus ungewöhnlichen Perspektiven und mit viel Liebe zum Detail durchleuchtet; all dies vor dem Hintergrund des zerfallenden Jugoslawiens. Es ist eine anschauliche Alternative zu einer umfangreichen Geschichtslektüre, eine fesselnde Zusammenschau über das Heranwachsen eines Staates – und über Konflikte, die bis in die Gegenwart reichen.
Über die Autor*innen
Milorad Popović wurde 1957 in Lipa Cucka bei Cetinje geboren. Er ist Autor von neun Lyrikbänden und fünf Essaysammlungen zur nationalen Frage Montenegros. „Deckname Gramsci“ ist sein zweiter Roman. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Eine Auswahl seiner Lyrik erschien 2017 unter dem Titel „Scheidewege“ auf Deutsch. Er ist Vorsitzender der Montenegrinischen Gesellschaft unabhängiger Schriftsteller (CDNK), Leiter des Offenen Kulturforums (OKF) in Cetinje sowie Herausgeber der Zeitschrift ARS.