Beschreibung
Der Zusammenbruch Jugoslawiens bedeutete auch einen Zerfall vieler Einzelbiographien, die nun nicht mehr linear verliefen, sondern jede für sich zum Mosaik immer neu zusammengesetzter Bruchstücke wurden. Eine dieser Lebensgeschichten erzählt auch dieses Buch, dessen Titel unweigerlich das Bild einer mächtigen Einzelkämpferin aufruft. Nostalgisch, aber ohne den Zuckerguss unnötiger Übertreibung nimmt uns Olja Knežević mit aus dem früheren Titograd nach Belgrad, weiter nach London und schließlich zurück ins heutige Podgorica; mit Sex, Drogen und Krieg als Hintergrundmusik. Die Frauen im Leben der Protagonistin erkranken, altern und sterben, doch genau sie geben ihr Kraft und sind ihr Vorbild, wogegen die Männer als Randfiguren die Energie meist nur absaugen.
„Katharina die Grosse und die Kleine“ entstand mit Unterstützung durch das Programm Kreatives Europa der Europäischen Union.
Über die Autor*innen
Olja Knežević wurde in Podgorica, Montenegro geboren. 2008 schloss sie ihren M. A. in Kreativem Schreiben am Birkbeck College in London ab und erhielt den Overall Prize für die beste Abschlussarbeit, aus der später ihr erster Roman „Milena & Other Social Reforms“ entstand. 2013 veröffentlichte sie einen Band mit autobiografischen Kurzgeschichten: „London & Stories of the South“. Es folgte ein weiterer Roman: „Mrs. Black“ (2015, 2. Auflage 2021). Mit „Katharina die Große und die Kleine“ (2019) liegt nun erstmals ein Buch von ihr in deutscher Übersetzung vor. Für das Manuskript erhielt sie den renommierten V.B.Z. Literaturpreis für den besten unveröffentlichten Roman in bosnischer/kroatischer/montenegrinischer/serbischer Sprache.